Podcast / Audio-Botschaft vom Christkönig-Sonntag

 

Podcast für den Sonntag, 26.11.2023, Christkönig-Sonntag
Bibelstelle: Mt 25,31-46

Liebe Cursillistas, liebe Zuhörerinnen, liebe Zuhörer!
Ich bin Evelyn Niedermaier, Mitarbeiterin in München-Freising und möchte Euch heute meine Gedanken zum Christkönigssonntag vorstellen. Wir finden im Matthäus Evangelium (Mt 25, 31-46) einen echt krassen Text, der uns Einiges zumutet. Es geht um die Nächstenliebe. Hören wir den ersten Abschnitt: Mt 25,31-40

Ok, das gilt also für die Guten, immer wenn wir unseren Nächsten Gutes tun, tun wir es zugleich für Jesus. Er komprimiert alle Gebote auf die Nächstenliebe, sie ist so zusagen die DNA der christlichen Botschaft. Aber lässt sich Nächstenliebe so einfach anordnen nach dem Motto: Jetzt liebt Euch mal anständig! Als Kind habe ich mal den Begriff „Unterliebe“ geprägt, wenn ich gespürt habe, dass keine echten Gefühle im Spiel waren. Und was ist mit denen, die das nicht so machen, was passiert mit denen? Hören wir den zweiten Abschnitt: Mt 25, 41-46

Hier kommt es echt dick. Jesus droht uns mit der Verwerfung und dem Höllenfeuer! Ich mag mir nicht drohen lassen, auch nicht von Jesus. Ebenfalls möchte ich mir auch nicht vorschreiben lassen, wann und wen ich lieben soll. Ich kann manche Menschen einfach nicht lieben und schon gar nicht,
wenn sie mich auch nicht mögen! Am schwierigsten ist das oft in der eigenen Familie. Die Messlatte ist mir zu hoch. Ich kann doch nicht jedem Bettler in der Fußgängerzone zu essen geben oder jeden Flüchtling bei mir wohnen lassen? Als wir vor einigen Monaten eine Wohnung zu vermieten hatten, haben wir uns trotz vieler bürokratischer Auflagen und über hundert weiteren Interessenten entschlossen, an zwei ukrainische Frauen zu vermieten, die seit fast zwei Jahren in einer Traglufthalle untergebracht waren. Es war ein gewisses finanzielles Risiko, aber wir haben uns eingelassen. Ein Tropfen auf den heißen Stein? Es gibt noch unendlich viele Fremde, die zu uns wollen, doch wir können Sie nicht alle aufnehmen. Aber wir können durch Sach- oder Geldspenden die Flüchtlingshilfe unterstützen. Jesus fordert im Evangelium viel mehr, wir haben es gerade im Text gehört. Ich komme mir vor wie eine Hochspringerin, die über eine unerreichbar hohe Latte springen soll.

Fordert Jesus zu viel von uns? Fordert er zu viel von mir? Ja, es ist eine Zumutung, d.h. er mutet uns das zu! Jesus mutet mir das zu. Wenn die Nächstenliebe die DNA des christlichen Glaubens ist, was mach ich dann? Meine Grundhaltung ändern? Meinen Lebenskompass auf die Nächstenliebe einstellen? Seit knapp 13 Jahren leite ich ehrenamtlich das Cursillo-Sekretariat München-Freising. Es gibt viel zu tun. Mein Büro ist unsere Wohnung und oft führe ich Telefongespräche in der Küche neben meiner Hausarbeit. Doch die Anruferin ist in diesem Moment die wichtigste Person! Pater Thomas spricht gerne vom Sakrament des Augenblicks und genau das ist es in diesem Moment auch für mich! Lebensfragen, Sorgen, Nöte und Freude miteinander teilen, tausende Emails beantworten, viele Telefonate führen und immer meinen Nächsten im Blick haben. Ich kann Euch sagen, ganz bei den Menschen zu sein, zuzuhören sind Erfahrungen, die auch mich sehr bereichern. Wollen wir versuchen uns auf den Weg zu machen und mit kleinen Dingen anfangen? Das Wohl unserer Mitmenschen im Blick haben, trotz unserer eigenen Sorgen im Alltag? Mitmenschen mit einem Lächeln begegnen, Zuhören und im Kleinen lieben lernen. Nicht alles muss perfekt sein!

Ich freue mich dann auch über glückliche Gesichter bei Begegnungen und glückliche Menschen am Telefon. Man könnte fast sagen, dass das auch für mich eine Win-win-Situation ist. Machen wir uns doch auf den Weg. In unserem Cursillo war das Gleichnis vom barmherzigen Vater oft ein Schlüsselerlebnis. Dort hat sich der verloren geglaubte Sohn auf den Weg gemacht, obwohl er große Zweifel hatte, wie ihm der Vater begegnen würde. Ohne Drohung und ohne Gebot! Der Vater liebt seinen Sohn einfach und freut sich, dass er heimgekommen ist. Wir können sicher sein, dass der Barmherzige Vater auch uns in Liebe annimmt, obwohl wir die im Evangelium gestellten Aufgaben nicht immer erfüllen können.

Bitten wir zum Schluss um den Segen für die kommende Woche: Der Herr segne und behüte uns, ER sei alle Zeit bei uns und gebe uns SEINEN Frieden. Amen.

Wir singen zum Abschluss das Lied Nr. 91 im Cursillo Liederbuch!
Ich wünsche Euch allen einen gesegneten Sonntag.
Evelyn Niedermaier

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